Zahlreiche Museen und Attraktionen entlang der Uhrenstraße stellen ihre Veranstaltungen in den Rahmen des Jubiläums Die 1992 als Zusammenschluss der Orte mit Bezug zur Uhrenherstellung im Schwarzwald gegründete „Deutsche Uhrenstraße“ ist heute eine erlebnisreiche Strecke von 267 Kilometern Länge, die durch reizvolle Landschaften des Schwarzwalds mit aussichtsreichen Höhen und bis hinaus in die Baar führt.
All dies war Uhrenregion des Schwarzwalds. Gerade in den Gemeinden im höheren Schwarzwald wurden schon früh Uhren hergestellt. Die Klöster St. Märgen oder St. Peter spielten hierbei im 18. Jahrhundert eine Rolle.
Orte wie Schramberg, Lenzkirch und bald auch Schwenningen traten mit der Industrialisierung auf den Plan. Dort entstanden seit Mitte des 19. Jahrhunderts große Uhrenfabriken, die von Anfang an im industriellen Maßstab arbeiteten. In den vielen großen und kleinen Museen entlang der Route spiegelt sich, welch große Bedeutung die Uhrenherstellung einst in der Region hatte. Zu nennen sind hier das Uhrenindustriemuseum in Schwenningen, gleich drei Museen in Schramberg, und natürlich das Deutsche Uhrenmuseum in Furtwangen. Letzteres gehört zu den ältesten Techniksammmlungen überhaupt und begeht dieses Jahr das 170-jährige Jubiläum. Sehenswerte Museen wie das Klostermuseum St. Märgen oder die Museen in Gütenbach oder Vöhrenbach veranschaulichen, wie auch aus kleinsten Orten heraus Uhren oder Musikautomaten in die ganze Welt geliefert wurden.
„Uhrenträger“ sind heute neben Kuckucksuhren die Imageträger der Uhrenregion. Der Überlieferung nach waren es zunächst Bauern, die in langen Wintern Uhren bauten und dann auch mit der Rückentrage verkauften. Diesem Bild widerspricht man im Deutschen Uhrenmuseum in Furtwangen entschieden, schließlich hatten gerade Bauern auf den großen Hofgütern ihr ortsfestes Auskommen. Die Uhren wurden vielmehr von kleinen Handwerkern gebaut, die als „Häusler“ oft in sogenannten Gewerbshäuschen lebten. Zur Selbstversorgung gehörte meist eine kleine Landwirtschaft dazu. Verkauft wurden die preiswerten Uhren in ganz Europa. Die einzelnen Uhrenhändler waren organisiert und lebten oft jahrelang im Ausland, bevor sie aus Frankreich, England oder Russland wieder in den Schwarzwald zurückkehrten. Auch wenn sie meist anders aussahen, als wir sie uns heute vorstellen, brachten die Weitgereisten etwas Weltläufigkeit in den Schwarzwald.
Die Kuckucksuhr wurde seit den 1760er Jahren im Schwarzwald gebaut. Ihre heutige Form eines Häuschens lässt sich gut datieren: Sie entstammt einem Ideenwettbewerb der Furtwanger Uhrmacherschule im Jahr 1852. Dort wurde auch ein Gehäuse in Bahnhäusle-Form vorgeschlagen, das in seiner Modernität – die Eisenbahn war damals Inbegriff des Fortschritts - die Zeitgenossen faszinierte. Bis heute ist die unverkennbare Uhr als Souvenir fest mit dem Schwarzwald verbunden.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts nahm der Verkauf in alle Welt neue Ausmaße an: In Lenzkirch und Furtwangen, vor allem aber in Schwenningen und Schramberg, stellte man nun Millionen von Wanduhren und Weckern für den Weltmarkt her. Im 20. Jahrhundert wurden hier Quarzuhren und Funkuhren zur Marktreife gebracht. Längst dominiert die Uhrenherstellung nicht mehr die Wirtschaft der Region. Doch Zeiterfassungssysteme und sogar Bahnhofsuhren stammen nach wie vor aus Schwenningen. In Schramberg produziert Junghans, einst größte Uhrenfabrik der Welt, ein gepflegtes Sortiment. Auch die Kuckucksuhren aus dem Schwarzwald warten mit einem eigenen Qualitätssiegel auf. Jubiläums-Veranstaltungen, zahlreiche Museen und Attraktionen entlang der Uhrenstraße stellen ihre Veranstaltungen in den Rahmen des Jubiläums.