Bis Ende des 19. Jahrhunderts entstanden Schwarzwälder Holzuhren in kleinen Werkstätten, die Teil der Wohnhäuser waren. Um 1840 gab es im mittleren Teil des Schwarzwaldes zwischen Neustadt im Süden und St. Georgen im Norden etwa 1000 Uhrmacherhäuschen mit 5000 Beschäftigten. Jährlich entstanden etwa 600.000 Uhren aus Holz – ein bedeutender Teil der Weltproduktion. Die Schwarzwälder Holzuhr war die preisgünstigste Uhr auf dem Markt.
Der beispiellose Erfolg ruhte auf mehreren Säulen. Zum einen war Holz billiger und leichter zu bearbeiten als Metall. Doch dieser Vorteil galt auch für andere Regionen, die Holzuhren bauten. Entscheidend für den Siegeszug der Schwarzwalduhr war die Arbeitsteilung. Nicht ein Uhrmacher allein war für die Entstehung der Uhren zuständig, sondern er bezog vorgefertigte Teile von Zulieferern. So gab es Gestellmacher, Gießereien für Glocken und Zahnradrohlinge, Kettenmacher, Schilderdreher und Schildermaler. Diese spezialisierten Handwerker entwickelten raffinierte Maschinen und Werkzeuge.